Hier siehst Du exemplarisch die zwei entscheidenen Phasen bei der Erstellung meiner Baupläne. Als erstes nehme ich die Maße und Proportionen und als zweites werden diese angepasst, modifiziert und arangiert. Kein Hexenwerk oder Geheimnis also.
Die entscheidende Arbeit erfolgt später, wenn die Proportionen aufeinander angepasst und abgestimmt werden. Das unterscheidet Depronjets von anderen Modellflugzeugen.
Der Tornado vereint ein paar aerodynamische Besonderheiten und ist mit keinem meiner bisherigen Jets vergleichbar. Sogar der Bau erfordert eine andere Herangehensweise.
Anstatt einer zentralen Rumpfplatte mit Aufbauten ober- und unterhalb ist dies eher ein fliegender Schuhkarton, also quadratisch, praktisch, innen hohl und mit nur wenige Rundungen. Mit Hilfe des Freeware Programm Inkscape und einer Blaupause des Tornado aus Wikipedia, zeichnete ich zunächst alle notwendigen Umrisse nach. Hierzu habe ich sogar ein Tutorial für Dich erstellt (Premiumbereich). Für den Fall also, dass Du hier selber tätig werden möchtest, geht es genausogut mit MS Paint oder jedem anderen Grafikprogramm.
Für die weitere Planung und den späteren Bau behalf ich mir mit einem zusätzlichen „Trick“: Mithilfe dieses kleinen
Fix-und-Fertig-Modellflugzeuges* hatte ich eine gute Möglichkeit, die Proportionen besser einschätzen zu können und mir das Endergebnis vorzustellen. Ein Bauhilfe, die ich auch künftig beibehalten werden. Und anschliessend kommt das Modell in meine Vitrine.
Nicht verschweigen möchte ich jedoch noch ein paar depronjettypische Anpassungen, wo die Proportionen vom Original abweichen. So ist das Modell um etwa 10% breiter und somit ist auch die Spannweite im Verhältnis größer. Das Seitenleitwerk wurde vergrößert und die Ruderflächen angepasst, da ja ausschließlich Tailerons und Seitenruder zur Verfügung stehen. Ebenso wurde versucht, den Schwerpunkt möglichst tief zu setzten, um eine Eigenstabilität zu erreichen.
Diese Überlegungen und Ideen habe ich für Dich im Abschnitt
"Aerodynamik für Depronjetpiloten" komprimiert und auf den Punkt niedergeschrieben.
a) Leitwerk (Tailerons)
Aus meinen Erfahrungen anderer Bauprojekte empfehle ich Dir, sämtliche Techniken zum Bau von Pendelleitwerken zu ignorieren. Diese halten böse Überraschungen bei der Landung bereit und führen leicht zu Beschädigungen, wenn man zum Abfangen viel Höhenruder ziehen muss. Dabei senken sich die Spitzen der Tailerons ab und schließen in manchen Fällen Bekanntschaft mit dem Rasen - Bruch vorprogrammiert. Alle selbstgebauten Tornados, die ich bereits bewundern durfte, hatten diese seltsamen Klebestellen im vorderen Drittel der Tailerons - meiner inklusive.
b) Tragflächen
Die Tragflächen selbst bestehen nur aus einer einfachen Lage Depron (Profil: Ebene Platte). Da ich die Flugeigenschaften aber bereits von der F-14 her kenne, beschreibe ich Dir im dazugehörigen Bauabschnitt, auf welche Kniffe es ankommt. Es sei denn, Du magst es, wenn das Modell später wie ein schlaffer Sack in der Luft durchhängt. Mehr hierzu erfährst Du auch
im Abschnitt über Tragflächenprofile.
Die Tragflächen des Tornados sind relativ kurz und schmal. Mir ist nicht ersichtlich, woher der Tornado seine enormen Auftriebskräfte erhält, wenn das große Vorbild eine Zuladung in Höhe seines Eigengewichtes tragen soll. Das Modell ist als klassischer Hochdecker ausgelegt, d.h. die Tragflächen sitzen oberhalb des Schwerpunktes. Ein aerodynamische Besonderheit, die in abgestufter Version bei der F-14 genutzt wird und die Flugeigenschaften entsprechend beeinflusst. Ob zum Guten oder Schlechten muss sich noch beweisen. Der Einbau von Querrudern oder Landeklappen ist aufgrund der Schwenkmechanik ebenfalls nicht möglich, da sich die Servos nicht in den dünnen Tragflächen versenken lassen.
c) Schwenkflügel
Schwenkflügel sind eine absolute Seltenheit, sowohl bei Kampfjets als auch bei Modellflugzeugen. Rate daher einmal, was die erste Frage an mich war, als ich den Tornado mit auf unseren Vereinsflugplatz brachte ?
Ich orientierte mich zwar erneut an Steve Shumates Technik, entwarf aber eine deutlich einfachere und sinnvoller Sperrholzauflage für die Mechanik, die auch keine großen künstlerischen Verrenkungen an der Laubsäge erfordert. Der Hauptvorteil sind die verstellbaren Endanschlagpunkte und die damit einhergehende Entlastung der Servos. Somit konnten leichtere Midi Servos mit Metallgetriebe (Torcster NR-225 Klasse) zum Einsatz kommen. Im Gegensatz zu anderen Konstrukteuren nehme ich das Zusatzgewicht eines zweiten Servos liebend gerne in Kauf, anstatt später zu versuchen, die Schwenkflügel mit Lochposition, Gestängelänge und Servoanlenkung exakt symmetrisch zu justieren. Servoweg, Endpositionen und ggf. sogar die Verzögerung lassen sich über den Sender individuell einstellen. Sollten beim Bau kleinere Ungenauigkeiten aufgetreten sein, können diese durch die Servotrimmung ausgesteuert werden.
Neben den bereits erwähnten zwei Servos der Schwenkflügel, benötigst Du noch 3 weitere Servos für die Tailerons und das Seitenruder. Für die Tailerons empfehle ich etwas stärkere Servos (17g Klasse), mindestens aber die bekannten NR-65 von Torcster mit Metallgetriebe. Das Seitenruder kann aus meiner Erfahrung auch durch ein kleines preiswertes 9g Servo mit Kunststoffgetriebe angesteuert werden. Als Regler empfehle ich Dir einen 40A Regler mit min. 3A, besser 5A BEC. Sofern du im Regler die Voltzahl hochstellen kannst, gehe in jedem Fall auf 5,5 oder sogar 6V, damit den Schwenkflügelservos die volle Leistung zur Verfügung steht. Das ist aber optional und zumindest bei den 225 Torcster Servos nicht notwendig.
Der Motor ist wieder der altbekannte Torcster 2826 mit 2200KV, da mache ich keine Kompromisse und setzte auf meinen "Liebling". Beim Lipo rate ich zu maximal 1000-1300maH Lipos, um die strukturelle Integrität nicht zu gefährden. Das Modell wird durch die Schwenkmechanik bereits schwer genug.
Mehr Tipps zu den Komponenten der Marke "Torcster" findest Du in einem eigens dafür erstellen Video auf meinem YouTube Kanal.
Profitipp:
Da ich selber für den Tornado den Motor und die Servos von Torcster benutzt habe, konnte ich die Firma überzeugen, ein Komplettpaket zu schnüren. Damit erhälst Du alle Komponenten als Set und sparst mit dem Koupon-Code sogar 10%.
Sonderlackierungen für den Tornado (z.B. Tigermeet) gibt es zu hauf. Wenn Dich diese interessieren, so empfehle ich Dir die Seite www.TornadoSig.com. Dort findest Du haufenweise Vorschläge, nicht nur für Lackierungen der deutschen Luftwaffe. Allerdings habe ich mich diesmal für die klassische Farbgebung in grün-oliv entschieden und versucht, durch farbige Kontraste mithilfe von Klebefolie, Kontraste zu setzten. Meine Lieblingsfarben der Firma „Ammo of Mig“ hatte die Firma Torro GmbH sogar im Angebot.
Oliv a: Ammo #001 "olivegrün Opt1" (RAL 6003)*
Oliv b: Ammo #206 "RAF dunkelgrün (FS 34079 bzw. BS 641)*
Auf grau/anthrazit habe ich verzichtet, da der Farbton nicht harmonierte. Es wäre aber die Ammo #008 (RAL 7021) gewesen.
Unterseite: Eine Sprühdose "Anthrazit" aus dem Bibe-Baumarkt
Für die Decals, Hoheitsabzeichen und Nummerierungen nutze ich wieder Folien der Firma Oracover. Alternativ kannst Du mit einem Farbdrucker und meiner empfohlenen
bedruckbaren Klebefolie* die Decals auch direkt erstellen.
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last edit: 29.10.2024