Kleber & Klebetechniken

Klebstoffe, Klebeband

& Klebetechniken

Schon mein Opa lobte den guten alten Ponal und Tesa.

Aber komm: Im 21. Jahrhundert gibt es effektivere Lösungen und allein die Aushärtezeit des Holzleim ist für mich ein

No-Go.



Um Depron zu verbinden, gibt es unzählige Möglichkeiten und garantiert habe ich noch nicht alle getestet. Es macht jedoch einen großen Unterschied, welchen Kleber Du für welchen Einsatzzweck benutzt.

Diese Frage zu beantworten, scheint eine Wissenschaft im Hobbybereich zu sein: 2 Modellbauer - 3 bis 4  Meinungen.

Ich stelle Dir nur zunächst die Klebstoffe und das Klebeband vor, die sich in meinen Händen bewährt haben. Anschließend folgt der wichtigste Abschnitt: Klebetechniken. Hier erfährst Du, wie du von A-Z verschiedene Herausforderung mit Hilfe des richtigen Klebers meisterst.
Im letzten Absatz gebe ich Dir noch einen kleinen Überblick über andere Klebstoffe und einen kurzen Kommentar dazu.


Und wieder muss ich Dich rechtlich auf die Sternchen* hinweisen, denn es sind sog. Affiliate Links. Der Kauf über diesen Link kostet Dich gar nichts extra, hilft mir aber bei meinem Projekt. Wie Du aber anhand der Bilder erkennst ist es keine Werbung im klassien Sinne, sondern eine Produktempfehlung, denn ich besitzte diese Produkte selbst und verwende sie bei meinen Bauprojekten, da sie sich in meinen Händen bewährt haben. Mehr zu diesem Thema findest Du noch ganz unten auf der Seite.

5 Minuten Epoxy aufder Arbeitsplatte auf dem Tisch.

1. Welchen Kleber brauchst DU ?


Du benötigst exakt 4 Klebstoffe: 


Daneben solltest Du noch auf folgende Zusatzhilfsmittel zurückgreifen:


Als Klebeband sollte Folgendes in Deiner Werkstatt vorrätig sein:



Es gibt unzählige weitere Klebstoffe, die alle ihre Daseinsberechtigung haben und auch speziellere Abwandlungen der zuvor genannten Kleber. 

Für unsere Zwecke ist dies aber unnötig. Hast Du die genannten Kleber nicht vorrätig, musst Du sie Dir auch nicht alle auf einmal kaufen - Für den Anfang reicht eine Tube Uhu-Por und eine Rolle Blenderm Scharnierklebeband. Somit bist Du mit nem´ 10er dabei, der Rest kommt nach und nach.


2. Die Klebstoffe, Hilfsmittel und Klebefilme

Im Folgenden will ich die genannten Klebstoffe kurz charakterisieren und auch die Nachteile beleuchten.

1. Eigenschaften

DER Depron Kleber. Es gibt keine bessere Wahl. Es handelt sich um einen klassischen Kontaktkleber, den Du für das gesamte Modell nutzen kannst. Für manche Zwecke empfehle ich aber speziellere Kleber, dieser Uhu-Por* ist der Allrounder.


2. Vor- und Nachteile

+ in jedem Baumarkt und Bastelladen verfügbar und mit ca. 6 Euro pro 40g Tube auch erschwinglich.

+ härtet flexibel aus, wird also nicht spröde

+ Ablüftzeit durch Wärme, z.B. Heißluftföhn, verkürzbar

+ mit Waschbenzin verdünnbar und anfangs wieder lösbar 


- Nicht UV-stabil (aber dazu wird das Modell ja anschließend lackiert)


3. Verwendung

a) Nassklebeverfahren:

Du bestreichst beide Teile dünn mit Kleber und verbindest Sie. Anschließend musst Du sie aber mit Klebeband, Nadeln oder Gewichten bis zur endgültigen Trocknung fixieren. Einzige Möglichkeit, ineinandergleitende Teile zu kleben.

b) Kontaktklebeverfahren:

Die vom Hersteller präferierte Klebetechnik. Dabei werden beide Seiten dünn mit Klebstoff benetzt, kurz verbunden, wieder getrennt und beiseite gelegt. Der Kleber muss nun 5-10 Minuten Ablüften. Danach werden die Bauteile mit starkem Druck zusammengepresst - das hält sofort. Allerdings hast Du keine Möglichkeit für Korrekturen, also mache es auf Anhieb richtig.

c) Lösen von Klebestellen:

Durch Bepinseln oder Beträufeln der frischen Klebestelle mit Waschbenzin und etwas Wartezeit sowie sanfter Gewalt, lassen sich die Bauteile wieder lösen. Sie könne danach ohne erneute Zugabe von Klebstoff neu platziert werden. Ist das Waschbenzin verdunstet, ist auch die Klebestelle wieder fest.

1. Eigenschaften

Unnötig, Cyanacrylat-Klebstoffe (CA) oder Sekundenkleber im Detail zu beschreiben. Du musst nur unbedingt sicherstellen, dass er für Styropor geeignet ist, meist erkennbar an der Zusatzbezeichnung "Foam-Safe". Das gleiche gilt für den Aktivator (in Sprayform), welchen Du ebenfalls benötigst. Nur mit diesem zusammen verdient der Kleber auch seine Bezeichnung.

Theoretisch lässt sich mit diesem Kleber das gesamte Flugzeug fertigstellen, die Klebestellen werden aber hart und spröde. Viel besser geeignet ist er zur Stabilisierung oder dem Auffüllen von kleinen Spalten.


2. Vor- und Nachteile

+ klebt sofort und ermöglicht den zügigen Bau

+ je flüssiger der Kleber, je besser kann er in kleine Spalte einziehen und nicht nur oberflächlich kleben.


- die Klebestelle wird hart und spröde. Das führt dazu, dass diese gerade bei elastischen Materialien unter Belastung und bei Kälte nicht sehr dauerhaft sind und sich lösen können.

-  Die Dämpfe schlagen sich an Klarsichtteilen nieder und hinterlassen, wenn Du unsauber arbeitest, häßliche Flecken. Für Kabinenhauben oder Fenster also besser nicht verwenden.


3. Verwendung

a) Punkt und Flächenkleben:

Eine Seite dünn mit Sekundenkleber einstreichen, die andere Seite mit Aktivator besprühen. Kurz Ablüften lassen, zusammenpressen und für kurze Zeit zusammendrücken. Der Aktivator sorgt für ein „Brodeln“ und „Dampfen“ des Kleber, insbesondere, wenn Du zu viel verwendest. Die Dämpfe besser nicht einatmen.

b) Stabilisieren und Verstärken

In kleine Spalten lässt ich der Kleber auch gezielt einbringen und anschl. mit Aktivator besprühen. Dies kann aber Ausblühungen verursachen und eine harte Kleberaupe zur Folge haben, die sich nicht wieder wegschleifen lässt. Verwende ihn also eher im nicht-sichtbaren Bereich oder verwende anschließend Spachtel zum kaschieren.

1. Eigenschaften

2-Komponenten Kleber, Epoxidharz oder kurz Epoxy, wird aus 2 Teilen im gleichen Verhältnis (Harz und Härter) angerührt. Die Minutenangabe ist die sogenannte Topfzeit, also wie lange der Kleber ungefähr verarbeitbar ist, bevor er anfängt zu gelieren und auszuhärten. Die Verklebungen sind sehr fest, hart und stabil und somit ideal um Motorträger und Stabilisierungselemente (Stäbe, Rohre, Holme) spielfrei im Modell einzukleben.


2. Vor- und Nachteile

+ feste Verbindungen

+ mit Spiritus verdünnbar

+ frischer Epoxy ist mit Spiritus entfernbar, ausgehärteter muss mit Gewalt entfernt werden.


- muss grammgenau angerührt werden

- Epoxy kann angeblich Allergien auslösen oder begünstigen. Also vorsorglich Handschuhe verwenden.


3. Verwendung

Der Kleber muss portionsweise exakt im gleichen Verhältnis angemischt werden und gerade bei 5 Minuten Epoxy zügig verarbeitet werden. Die Bauteile werden bestrichen, zusammengepresst und fixiert. Die Aushärtung beträgt mehrere Stunden, besser mehr als weniger.

Durch die Zugabe von Brennspiritus kann der Kleber verdünnt werden, trocknet jedoch auch schneller. Das gleiche bewirkt ein Erwärmen der Einzelkomponenten auf der Heizung, denn diese werden dabei schön dünnflüssig. Ideal, wenn der Kleber auch in feine Ritzen und Spalte laufen soll.

1. Eigenschaften

Ein von mir lange unterschätzter Kleber ist PU-Leim. Inzwischen hat er sogar das Potential Epoxy bis auf wenige Spezialfälle zu verdrängen. Im Prinzip ist es so etwas wie Bauschaum, nur wesentlich feinporiger und nicht ganz so schäumend. Ideal um Motorträger einzukleben. Ich nutze den günstigen von Ponal*, wer mag, kann auch den teureren Belizell* nutzen, wobei dieser spezielleren Anwendungsgebieten und Trocknungszeiten vorbehalten ist und meist nur im Fachhandel vorrätig ist.

2. Vor- und Nachteile
+ klebet extrem
+ füllt Spalte und Ritzen und gleicht kl. Ungenauigkeiten aus

- nicht UV-Stabil, wird also gelb und brüchig, aber dafür nutzen wir ja Parkettlack und Farbe
- nicht schleifbar und nur schwer entfernbar
- aufquellender Kleber drückt Bauteile auseinander, so dass diese fixiert werden müssen (z.B. Klebeband)

3. Verwendung

Bei der Anwendung sind Handschuhe zwingend notwendig, den der Kleber lässt sich nur schwer wieder entfernen, ähnlich Baumharz.

Die Klebeflächen kannst Du für eine noch bessere Verbindung mit Schleifpapier anrauen oder mit dem Messer in kleinen Einschnitten anritzen. Der Kleber krallt sich dann in diesen Unebenheiten regelrecht fest. Herausquellender Klebstoff kann später mit einem Skalpell abgeschnitten werden.

1. Eigenschaften

Ein Wundermittel für uns Depron-Modellbauer. Das Depron wird regelrecht verschweißt. Nach Abdampfen des Lösungsmittels wird die Klebestelle hart und kann perfekt verschliffen werden. Dadurch, dass der Kleber kein Gramm Gewicht auf die Waage bringt, eignet er sich ideal für großflächige Verklebungen, wie KF-Profile oder dem Bau von Cockpits oder Bugnasen.

Achtung: Universal–Verdünnung bildet leicht entzündliche Dämpfe und ist schädlich beim Einatmen. Nur in gut belüfteten Räumen und mit genug Abstand zum Gesicht verarbeiten. Dabei keinesfalls rauchen! 



2. Vor- und Nachteile

+ die leichteste Verklebung (0g)


- zu viel Verdünner und Du kannst Deinem Modell beim Verdunsten zuschschauen.

- giftig und nicht ganz ungefährlich


3. Verwendung

Verdünner auf ein Küchenkrepp geben, so dass dieses leicht feucht, aber nicht nass ist. Beide Depronflächen damit zügig, aber gründlich abwischen und sofort zusammenpressen. Am besten hierfür die glatten Seiten verwenden, da hier der Verdünner nicht einziehen kann, sondern nur die Oberfläche angreift (sie wird gegen das Licht gehalten stumpf).

Zum Füllen von Spalten, dünne Depronleisten aus Reststücken schneiden und rundherum abwischen, bzw. durch das getränkte Küchentuch ziehen. Hier darf etwas großzügiger bearbeit werden, damit das Material schon mal gleich etwas schmilzt und weich wird. Dann in die Ritzen pressen oder stopfen und aushärten lassen.

1. Eigenschaften

Hierunter fällt sämtliches glasfaserverstärkte Klebeband, welches eine enorme Stabilität hat, nicht reißt und sehr gut klebt. Du kannst es im Rahmen der Score-and-Fold Methode verwenden, um Rundungen zu simulieren.

Natürlich kann auch anderes Klebeband benutzt werden, aber da Du hauptsächlich von innen klebst, bzw. stabilisierst, sollte es auch wirklich haften und sich nicht bei Wärme oder Feuchtigkeit später lösen.


2. Vor- und Nachteile

+ klebt sehr gut und ist reißfest


- Farbe haftet nicht oder nur schwer darauf


3. Verwendung

Das Klebeband haftet auf der glatten Seite des Depron wesentlich besser. Günstigerweise verwenden wir diese Seite aus unterschiedlichsten Gründen sowieso innen.

Die Klebestelle sollte zuvor mit Spiritus entfettet werden, damit das Klebeband gut hält.


1. Eigenschaften

Das Malerkrepp hat den Vorteil, überlackierbar zu sein. Stabilisierungselemente und Bereich an der Außenseite, sogar Spalten und Löcher des Modells lassen sich hier "verstecken" und nach anschließender Lackierung sind diese kaum noch zu sehen.

Achte aber auf eine hohe Klebekraft und nimm nicht die Varianten, für sensible Bereiche. Ich schwöre hier auf das grüne Original FrogTape*.


2. Vor- und Nachteile

+ sehr gut überlackierbar


- außer dem Preis fällt mir nichts ein


3. Verwendung

Einfach festkleben. Klebeflächen vorher mit Spiritus entfetten. Die Klebestreifen und "Flicken" halten noch besser, wenn Du die Ecken etwas abrundest.


1. Eigenschaften

Blenderm* ist spezielles Klebeband der Firma 3M für den medizinischen Bereich und wird auch Fixierplaster genannt. Es ist leicht dehnbar aber dennoch stabil und die Klebeeigenschaften sind auf Depron legendär. Man kann es sogar, ohne das Depron zu beschädigen wieder abziehen, allerdings nur einmal, denn der Klebefilm ist danach nicht mehr wiederzuverwenden. Also muss es auf Anhieb passen.

Ich verwende es ausschließlich für das Anscharnieren der Ruderflächen oder kleinere Spezialanwendungen, wie dem Einkleben von Magneten.


2. Vor- und Nachteile

+ hohe Klebekraft

+ leicht dehnbar


- teuer

- schwer erhältlich


3. Verwendung

Hierzu erfolgt eine detaillierte, bebilderte Erklärung im Baubericht und weiter unten im Abschnitt über Klebetechniken.


Alternativ:

Neben diversen anderen Techniken eignet sich auch das Filamentklebeband für das Anscharnieren. Die Problematik der Lackierung kannst Du etwas umgehen, indem Du die Oberfläche mit Schleifpapier anraust und mit Verdünner abreibst. Dies sollte jedoch idealerweise vor dem Aufbringen auf das Depron geschehen.

3. Klebetechniken

Ich vermittele Dir nun die Theorie zum Verkleben. In den Bauberichten der einzelnen Flugzeuge gehe ich dann näher ins Detail. Eine Grundregel gleich zu Anfang:


" Nicht die Menge des Klebers , sondern die richtige Anwendung ist für die Festigkeit zuständig."

A - Aufdoppeln

Um Blöcke herzustellen, die sich später in Cockpits, Bugnasen oder Stabilisierungselemente verwandeln lassen, werden mehrere Lagen Depron aufeinandergeklebt. Nutze hierfür ausschließlich Verdünner, denn Du willst die Blöcke anschließend in Form schnitzen und schleifen.

Ein Küchenkrepp zum Auftragen hat den Vorteil, dass überschüssiger Verdünner sich darin verteilt und der Lappen schön feucht, aber nicht nass ist. Wische nun zügig die gesamte (!) Oberfläche beider Depronteile ab und presse sie zusammen. Idealerweise nutzt Du dafür an beiden Bauteile die glänzende Seite. Bei mehr als 3 Lagen solltest Du darauf achten niemals die rauche Seite auf die raue Seite zu kleben ,denn hier kann das Lösungsmittel in die Poren sickern und schneller Schaden anrichten. Also immer glatte Seite auf die rauhe Seite, solange bis dein Block dick genug ist.


F - Flächenkleben (Depron aus Depron)

Große Flächen lassen sich genau wie beim Aufdoppeln mit Verdünner verbinden. Insbesondere die Tragfläche mit KF Profil erfordern einerseits eine vollflächige Verlebung, andererseits muss die Nasenleiste verschliffen werden. Für die Stabilisierungsholme, auf denen der Verdünner nicht klebt, unterstützt Du mit Uhu-Por.


H - Holz an Depron kleben (Sperrholz)

Bei meinem Sperrholz handelt es sich zu 99% um Birkensperrholz zwischen 0,8 und 6mm Dicke. 

In den meisten Fällen reicht Uhu-Por oder Epoxy zum Einkleben von Spanten oder Pylonen. Bei den Jets gilt es, die Triebwerksgondeln von unten zu schützen. Gerade im Winter auf der gefrorenen Wiese oder der Landung auf dem Asphaltfeldweg sind sonst schnell Beschädigungen und Abschürfungen zu bemerken. Hierfür eignet sich das 0,8-1mm Sperrholz ideal. Benutze UHU -Por und Du bist nach gründlichem Ablüften in der Lage, das Sperrholz sogar an leichten Biegungen zu verkleben.


H - Holz auf Holz

Punktsieg für Opas guten Ponal. Alternativ nimm Epoxy.

K - Klarsichteile

Benutze hierfür Uhu-Por. Sekundenkleber ist hier völlig ungeeignet, da er dampft und sich dieser an den Klarsichtteilen als leicht milchiger Nebel niederschlägt. Passe in jedem Fall auf, dass Du sauber arbeitest.

M - Magnete

Magnete für abnehmbare Kabinenhauben klebe ich ausschließlich mit Epoxy. Zur Stabilisierung klebe ich über den Bereich noch eine Lage Blenderm. Dies hält alles in Position und verhindert, dass das Epoxy herausquillt.

M - Motorträger

Der Motorträger beseht aus 3-6mm Sperrholz und wird mit Epoxy verklebt. Da der Motor mit ca. 50g relativ schwer ist, verlasse ich mich auf den Kleber jedoch nicht allein, sondern verwende Dübel und Schrauben (mindestens 1). An dieser Stelle kann auch PU-Kleber seine Vorteile ausspielen.

korrekt ausgerichteter Motorträger am Modelflugzeug

R - Ruderhörner

Verwende ausschließlich Ruderhörner, die sich durch das Depron stecken lassen und auf der Gegenseite mit einem Plättchen sichern lassen, Einwegprodukte eben, analog zum Kabelbinder. Diese Verbindung sicherst Du zusätzlich mit Sekundenkleber.

veklebtes Ruderhorn am Querruder des Modell

S - Scharniere

Blenderm Scharniere sind eine einfache, preiswerte Lösung. Da Blenderm Tape elastisch ist und sich daher allen Unebeneheiten anschmiegt und zudem sehr klebestark, ist es der Königsweg für Depronjets. Die ganzen anderen Techniken (Vliesplättchen, UhuPor Kleberaupe, Stiftscharniere usw.) stellen eine Schwachstelle dar. Die Blenderm Scharniere haben mich noch NIE im Stich gelassen. Alternativ und im Notfall tut es auch das Filamentklebeband. Willst Du die Flächen überlackieren, kannst Du auf der Oberseite auch Malerkrepp verwenden, entweder allein oder als zusätzliche Lage über dem Blenderm.


Grundlegendes Vorgehen:

  • Entfette die Oberfläche im Bereich des Scharniers.


  • Klebe die erste Schicht Tape oben auf, zur Hälfte auf die Tragfläche, und positioniere das Querruder von unten so, dass kein Spalt zu sehen ist, bzw. es bündig anliegt.


  • Danach klappst Du das Ruder nach oben, so dass Du nun bequem von unten die 2. Lage Blenderm Tape anbringen kannst.


  • Abschließend musst Du noch die Überstände rechts und links wegschneiden und die Leichtgängigkeit des Ruders prüfen. In diesem Zustand sollte es von selbst etwas hochstehen.
Blenderm-Scharnier
Blenderm zweite Schicht Scharnier
Prinzipskizze Blenderm Scharniere am Modellflugzeug

S - Spalten füllen

Du kannst in Spalten jeden Kleber laufen lassen, den du magst. Kleinere Spalte fülle ich mit dünnflüssigem Sekundenkleber, größere Spalte solltest Du aber zuvor mit Depronleisten und Verdünner stopfen. Da wo die Spalten nur der Optik dienen und kein Stabilisierungseffekt haben, kannst du auch später nur spachteln.

S - Stabilisierungsemelemente

Die Königsdisziplin und DER wichtigste Schritt beim Bau eines Depronjets. Verzichtest Du auf die Stabiliserungsholme, Stangen, Leistung und Kanthölzer und beachtest beim Bau vielleicht auch nicht einmal die Faserrichtung, so kann schon ein Looping zum Bruch der Tragflächen führen. Rate, woher ich das weiß.

Daher habe ich diesem wichtigen Kapitel einen kompletten Abschnitt gewidmet. Grunsätzlich werden Stabilisierungsholme, Stangen oder Leisten mit Epoxy verklebt, in Falle von Flachprofilen nimm Sekundenkleber.

Rumpfplatte eines RC Modells

S - Stoßkleben (Depron auf Depron)

In 99% der Fälle klebst Du Dein Modell mit Uhu-Por und dem dort beschriebenen Kontakt- oder Nassklebeverfahren. Wo Dir Verbindungen zu schwach vorkommen, träufele noch etwas Sekundenkleber in die Spalte.

Verkleben von Depron Stoss an Stoss

4. Sonstige Klebstoffe

10/15/30/60-Minuten Epoxy

(oder mit noch längerer Topfzeit). Genau so gut wie der 5-Minuten Epoxy und man kann entspannter arbeiten, muss natürlich auch länger warten. Bei Holz wäre der Vorteil, dass der Kleber länger Zeit hat, in das Material einzuwirken und die Verbindung dadurch etwas stabiler wird.


(Gutes )Doppelseitiges Klebeband

Verbindet Depron mit Depron flächig und stabil. Im Randbereich, sofern dort noch verschliffen werden soll, ist es jedoch ungeeignet, da das Klebeband nicht wider entfernbar ist. Aber wenn, dann schwöre ich auf das Original von Tesa*.


Foam-Tac

Eher im us-amerikanischen Markt für die Verklebung von EPO, Elapor oder Z-Foam verwendet, ist dieser Klebstoff noch etwas besser als Uhu-Por, jedoch auch teuer und nur über Import zu bekommen. Nachteilig ist, dass Waschbenzin hier nicht mehr wirkt.


Heißkleber

Von normalem Heißkleber hält Du dich gleich fern, der kann das Material schmelzen. Ersatz gibt es in Form von Low Malt Niedrigtemperatur Kleber, z.B. Low Melt Creative von Uhu*, der bei 110 Grad verarbeitet wird. Geht schnell und funktioniert, weiterhin kann man mit Spiritus die Klebestelle wieder lösen. Allerdings ist das Gewicht des Klebers erheblich. Dennoch gut, um z.B. Servos einzukleben, die auch später wieder entfernt werden sollen.


Schraubensicherungslack

Eigentlich ein Pflichtprodukt, um Metallschrauben in Metallgewinden zu sichern, so dass sich diese nicht durch Vibration lösen. Ich verwende hier ausschließlich das Original: Loctite 243*, also den Blauen. Dieser ist Mittelfest und lässt sich auch wieder lösen. Nimmst Du den Roten, bleibt die Schraube für immer an Ort und Stelle. Da ich aber gelernt habe, dass im Notfall auch ein Tropfen Uhu-Por den gleichen Zweck erfüllt, überlasse ich die Entscheidung Dir.


Foam Cure

Im Moment experimentiere ich mit Foam-Cure, den ich aus Amerika mir habe schicken lassen. Der soll wohl (zumindest dort) sehr günstig sein und noch flexibler aushärten. Und was nachgibt, bricht nicht. Ich berichte.


Holzleim (Opas guter Ponal*)

Ganz zum Schluss, und ich kann es mir nicht verkneifen, der Klassiker: Ja er geht auch, benötigt jedoch sehr lange, bis das Wasser im Kleber verdunstet ist und er aushärtet. Im Gegensatz zu Holz kann er ja nicht in das Material einziehen. Bei größeren Flächen völlig unbrauchbar, da er dort im Inneren nicht trocknen kann, eher also an Rändern oder oberflächlich als Kleberaupe. Er ist halt für Holz ausgelegt.


*Die mit Sternchen gekennzeichneten grünen Links sind gesponsert bzw. Affiliate-Links. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, sobald Du ein Produkt kaufst. Dadurch hast Du weder Mehrkosten, noch hat das Einfluss auf meine Meinung. Alle vorgestellten Artikel stammen zu 100% aus meiner Werkstatt und haben sich bewährt.


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